Wir & Hölderlin?

Kurt OesterleHölderlin 2020

Wir & Hölderlin?
Was der größte Dichter der Deutschen uns 250 Jahre nach seiner Geburt noch zu sagen hat
177 Seiten
Hardcover mit Lesebändchen
Erscheinungstermin: Februar 2020
ISBN 978-3-7496-1029-7
22 Euro

Friedrich Hölderlin war das Kind einer gewaltigen Zeitenwende. Schon als 20-Jähriger setzte er auf das „Geschlecht der kommenden Jahrhunderte“, also auch auf uns, seine fernsten Nachgeborenen. Doch können wir ihn überhaupt noch verstehen: die hochkomplexe Sprache seiner Gedichte, Dramen und Aufsätze? Dies soll in diesem Buch ergründet werden, und zwar auf mehreren Feldern – so etwa Hölderlins Vorstellung einer göttlichen Natur, die von den Menschen geschont werden muss; oder seinem Entwurf von Demokratie und gerechter Verteilung (im „Empedokles“); seinem Traum einer friedlichen Rolle der Deutschen in Europa sowie einer nicht beengenden Heimat und Nation; dann zusammen mit Hegel seiner Entdeckung der „Weltgeschichte“ als eines globalen Raum- und Zeitzusammenhangs; außerdem seiner Idee einer Sprache, die mehr ist als nur  Kommunikationsmittel und in der nicht-entfremdete Menschenbeziehungen begründet sind (im „Hyperion“). Darüber hinaus soll wenigstens in Umrissen gezeigt werden, weshalb Hölderlin nach langer Vergessenheit und Verkanntheit eine einzigartige Rezeption rund um den Erdball zuteil wurde – nämlich weil er in der Spiritualität so vieler, teils sehr entlegener Kulturen ein Echo gefunden hat. Eine Schlussüberlegung gilt der nicht einfachen Frage, wieso man ihn einen großen Dichter nennen muss.

Kurt Oesterle

wurde 1955 in Oberrot/Nordwürttemberg geboren, studierte Literaturwissenschaft, Geschichte und Philosophie; Dr. phil., freier Autor und Journalist. Monographien und Essays über Wolfgang Koeppen und Peter Weiss, über Schiller, Heine, Hebel, Hauff und Uhland. Ausgezeichnet u. a. mit dem Theodor-Wolff-Preis und dem Berthold-Auerbach-Preis.

Bei Klöpfer & Meyer erschienen mit großem Erfolg, in mehreren Auflagen, u.a.: „Der Fernsehgast oder Wie ich lernte, die Welt zu sehen. Roman“ (2002), „Stammheim. Die Geschichte des Vollzugsbeamten Horst Bubeck“ (2003), „Der Wunschbruder. Roman“ (2014), „Martha und ihre Söhne. Roman“ (2016), „Die Erbschaft der Gewalt. Über nahe und ferne Folgen des Kriegs“ (2018) und zuletzt, bei Klöpfer, Narr: „Die Stunde, in der Europa erwachte“ (2019).

Bedeutsam im Zusammenhang mit Friedrich Hölderlin seine mit einem vielbeachteten Essay eingeleitete und kommentierte Herausgabe des berühmten Porträt-Bandes von Wilhelm Waiblinger: „Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn“ (2017). Zuletzt Mitarbeit bei mehreren Hölderlin-Produktionen für Funk und Fernsehen, etwa des Südwestrundfunks sowie von ARTE.

© Foto: De Maddalena

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