Anton Goldfall, zusammen mit Konrad Halbritter die deutsche Popmusiklegende der 90er Jahre, hat sich seit einem Jahrzehnt mit seiner Frau Mirjam, seinem Sohn Nico und vielen Angestellten im Palladio, einem prominenten Renaissancehaus im Westend, zurückgezogen. Sie verzichten auf Zucker, Plastik und Tropenholz, geben zehn Prozent ihres Einkommens an soziale Zwecke und haben einen Flüchtling angestellt. Sie haben ein großes „Einkaufszimmer“, fünf Autos, Drogen und Bedienstete, die schnell mal gefeuert werden. Inmitten einer Schaffens-, Lebens- und Ehekrise hält Goldfall Resümee.
Seine Aufzeichnungen sind lustig und böse, scharfsinnig und dumm, verzweifelt und entwaffnend, selbstverliebt und schonungslos selbstkritisch. Ist es nur das Psychogramm eines dekadenten Künstlers und Multimillionärs? Oder hat Goldfall recht, wenn er sagt: „Wir sind alle Palladio!?“
Ein packender, temperamentvoller Roman über den Ruhm, die Kunst, eine Jugend, eine Freundschaft, eine Ehe.
Peter Ertle
geboren 1962 in Augsburg. Studium der Neueren Deutschen Literatur, Philosophie und Allgemeinen Rhetorik in Tübingen. Journalist, Autor und Dozent, Kulturredakteur des Schwäbischen Tagblatts. Bei Klöpfer & Meyer erschien von ihm sein viel gelobtes Buch „Der Mond im Ei. Geschichten für Menschen in mittelhohen Häusern“, alsdann erschien, im Konkursbuchverlag, zusammen mit Armin Bremicker: „Wir gehen jetzt weiter zum brennenden Hasen“. Peter Ertle lebt in Tübingen.
© Foto: Uli Metz