Künstliche Intelligenz ist dabei, auch in der Kunst das Ruder zu übernehmen. Von Computern gemalte Bilder erobern Auktionshäuser, Filme werden durch Algorithmen auf Erfolg getrimmt, Musikwerke aus elektronischen Versatzstücken kompiliert. Wo bleibt da das Leben, welche Relevanz hat es noch für die Kunst? Und welche die Kunst für das Leben?
Thomas Knubben geht in seinen biographischen Essais über Künstler und Schriftsteller der existenziellen Dimension von Kunst nach. Er zeigt auf, wie individuelle Dispositionen, ökonomische Zwänge und politische Umstände den künstlerischen Arbeitsprozess wie auch den Blick auf dessen Hervorbringungen bedingen. Am Beispiel bekannter und weniger bekannter Künstler wird erkennbar, wie Selbstzweifel und Unbeirrbarkeit, Widerstand und Anpassung, Außenseiterdasein und Anerkennungsbedürfnis, Verweigerung und Hingabe sich durchdringen und über allem der Tod schwebt. Der minutiöse Blick auf elementare Momente künstlerischer Produktion lädt ein, hervorragende Protagonisten der Kunst und Literatur neu für sich zu entdecken und individuell anzuverwandeln.
Aus dem Inhalt:
Timm Ulrichs, erstes lebendes Kunstwerk
Friedrich Schiller oder die Erfindung des Kulturmanagements
Auguste Renoir und der Kampf um die Moderne in Deutschland
Das Leben ohne Verdünnung. Dix‘ Düsseldorfer Jahre
Kunst = Leben? Emil Nolde und der Nationalsozialismus
Paul Klee. Die Berner Zeit
Roman Opalka, der befreite Sisyphos
Sepp Mahler. Traumlandstreicher
Der Bodensee Blues des Dieter Krieg
Thomas Knubben
lehrt Kulturwissenschaft und Kulturmanagement am Institut für Kulturmanagement der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg. Er studierte Geschichte, Germanistik und Empirische Kulturwissenschaft in Tübingen und Bordeaux. Als Galerieleiter kuratierte er zahlreiche Ausstellungen zur klassischen Moderne und zeitgenössischen Kunst. Seine Veröffentlichungen schlagen die Brücke zwischen Kulturgeschichte, Kulturmanagement und Kunst.
© Foto: Thomas Weiss