Die Stunde, in der Europa erwachte

Kurt Oesterle

261 Seiten
Hardcover
Erscheinungstermin: August 2019
ISBN 978-3-7496-1004-4
22 Euro

Leseprobe (PDF)

Über die emotionalen Voraussetzungen, die Europa braucht, um existieren zu können.

Die Stunde, in der Europa erstmals auf diese Art ‚emotional‘ erwachte, schlug 1919, in einer vom Krieg verwüsteten Landschaft mitten auf unserem Kontinent. Dort treffen zufällig aufeinander: ein junger Franzose, eine Engländerin, mehrere Deutsche, darunter ein Kriegsgefangener sowie zwei „Grenzlandeuropäer“ aus Polen und Spanien, die auf den Schlachtfeldern Metall und Knochen sammeln. Sie verfügen kaum über die sprachlichen Voraussetzungen, sich miteinander zu verständigen.

Trotzdem werden sie von ihren unterschiedlichen Schicksalen berührt. Die verheerte Natur spricht zu ihnen in Gestalt eines riesigen Minenkraters, ebenso wie das Leiden eines Kriegshundes, der von seiner Truppe an der Front vergessen worden ist. Doch wie lange wird es dauern, bis Europa nicht nur erwacht, sondern auch wach und wachsam bleibt?
Institutionen alleine genügen dafür nicht!
 

»›Er versuchte, nicht an den Krieg zu denken, aber der Krieg dachte an ihn‹ – ein Schlüsselsatz aus dem neuen Roman von Kurt Oesterle. Er schließt nahtlos an seine Essays der ‚Erbschaft der Gewalt‘ an und spielt nach Ende des Ersten Weltkriegs auf einem der am meisten umkämpften Frontabschnitte Frankreichs. Erneut geht es um die unabschliessbaren Folgen des Kriegs, um die Schlachtfelder, die vor allem seelische sind, eindrucksvoll erzählt anhand exemplarischer Schicksale, die für die europäische Dimension dieser Katastrophe stehen – aber auch für Hoffnungen, deren Ausdruck die ‚Stunde Europas‘ ist.« Manfred Bosch

 

Medienecho

»Ich glaube nicht an große Kriege, aber dass Europa zerfällt, halte ich für möglich, und zwar weil die emotionale Basis fehlt.« Kurt Oesterle im lesenswerten Interview »Wahnwitzige Schändung« – Rundschau Gaildorf und Haller Tagblatt (Südwestpresse Ulm), 28.09.2019 (Paywall)

»Inspiriert von Kriegsprosa und -lyrik aus jener Zeit, wird Oesterles Episodenroman zu einem beeindruckenden Appell an Europa nach Völkerverständigung. Empfohlen für viele Bibliotheken.« Jürgen Seefeldt, ekz.bibliotheksservice ID bzw. IN 2019/41

»Wie sich Kurt Oesterle in den Kopf dieses Hundes hineinversetzt und den Leser mittels eines klaren stimmigen Tons einlädt, mitzufühlen mit dieser dürren Dogge, ebenso wie mit der geschundenen Natur und den menschlichen Figuren, ist meisterhaft.
Gekonnt ist auch, wie der Autor die Fäden der Handlung und seine Figuren harmonisch miteinander verwebt und die Erzählperspektiven wechselt.« Reklamekasper.de, 09.10.2019

 

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Kurt Oesterle

1955 in Oberrot/Nordwürttemberg geboren, studierte Literatur, Geschichte und Philosophie, Dr. phil., freier Autor und Journalist, insbesondere für die Süddeutsche Zeitung und das Schwäbische Tagblatt; auch für die »Frankfurter Anthologie« der FAZ. Monographien über Wolfgang Koeppen und Peter Weiss. Essays u. a. zu Schiller, Heine, Hebel, Hauff und Uhland (»Ich hatt’ einen Kameraden«), wofür er 1997 den Theodor-Wolff-Preis erhielt.

2002 erschien bei Klöpfer & Meyer sein hoch gelobtes Romandebüt »Der Fernsehgast oder Wie ich lernte die Welt zu sehen«. Ausgezeichnet mit dem Berthold-Auerbach-Preis und von der Darmstädter Jury zum »Buch des Monats« gewählt. 2003 folgte die vieldiskutierte, mehrfach aufgelegte Recherche »Stammheim. Die Geschichte des Vollzugsbeamten Horst Bubeck«, 2008 die Neuauflage seiner beiden Sportgeschichten aus der Nachkriegszeit: »Mordwand und Todeskurve«, 2014 erschien sein hoch gelobter Roman »Der Wunschbruder« und 2016 sein Roman »Martha und ihre Söhne«. Zuletzt, von ihm mit einem großen Essay eingeleitet: Wilhelm Waiblingers Hölderlin-Biografie, die allererste überhaupt: »Friedrich Hölderlins Leben, Dichtung und Wahnsinn« (2017).

© Foto: Manfred Grohe

Der Autor ist zu Lesungen gerne bereit.

Internet: www.kurt-oesterle.de

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